Die Qual der Wahl beim Design der Weingläser

Für jeden Wein gibt es das passende Glas. Rotwein kommt in große, bauchige Weingläser, Weißwein in kleinere Weingläser, die zur Öffnung hin schmaler werden. Die Weinsorte bestimmt also die Form des Glases. Doch bei Stil und Design hat der Weinliebhaber selbst die Qual der Wahl. Klassisch-elegant, rustikal oder puristisch-modern. Stilvoll, ausgefallen oder traditionell. Mit Gravuren oder Verzierungen auf dem Kelch. Mit langem oder kurzem, dickem oder dünnem Stiel. Das Angebot ist schier unendlich.

Der Geschmack entscheidet

Weißweinfan oder Rotweinkenner? Die Form ist klar. Doch erst der persönliche Geschmack entscheidet bei der Wahl des Designs. Es gibt sehr schlichte Weingläser mit traditionellen Schliffen und eher kugelförmigem Kelch. Zeitlos elegant sind auch tulpenförmige Gläser. Moderne Gläser sind länglicher und haben einen niedrigeren Schwerpunkt, von dem aus der Kelch nach oben hin gleichmäßig schmaler wird. Opulente, ausladende Kelche haben oft einen gebogenen Rand, der auch ein angenehmes Trinkgefühl vermittelt. Wer Farbe mag, der entscheidet sich für Weingläser mit farbigem Kelch oder Stiel. Besonders extravagant sind Gläser mit eingeschliffenem Gräserstrukturen oder Reliefmustern. Die Fertigungstechnik von industriell hergestelltem Pressglas ermöglicht es, wunderschöne Reliefs auf die Weingläser zu zaubern. Die mit filigranen Verzierungen, Muscheln oder der Lily of France verzierten Gläser haben meist einen kurzen dicken Stiel. Romantisch anmutende Weingläser sind mit geätzten oder aufgedampften Mustern verziert. Äußerst filigrane Muster erreicht man mittels Pantographie, eine sehr alte Gravurtechnik, die früher bei der Kopie von Landkarten und Ornamenten eingesetzt wurde. Auch rustikale Weingläser im Landhausstil haben aufwendige Verzierungen am Stiel und auf dem Kelch.

Herstellungsart und Material sind entscheidend für die Qualität der Weingläser. Kristallgläser bestehen aus hochwertigem farblosem Glas, dem Metallionen oder -oxide beigemischt werden. Sie besitzen einen besonders strahlenden Glanz und eine hohe Brillanz. Die meisten Gläser werden heutzutage maschinell hergestellt. Besonders edel sind deshalb mundgeblasene und von handgeschliffene Weingläser. Diese haben natürlich einen deutlich höheren Anschaffungspreis.

Die ideale Pflege

Der größte Feind eines schönen Weinglases ist die Glaskorrosion. Da in allen Weingläsern Metallionen enthalten sind, werden diese im Laufe der Zeit ausgespült. Dies verursacht unschöne Eintrübungen. Die Hersteller versuchen bereits bei der Fertigung durch spezielle Verfahren den Korrosionsprozess zu verlangsamen oder zu reduzieren. Beim Spülen der Weingläser sollte man einige Dinge beachten:

  • beim Spülen von Hand nicht zu viel Spülmittel verwenden
  • ein Spritzer Zitronensaft sorgt für streifenfreien Glanz
  • die Weingläser mit klarem, warmem Wasser nachspülen
  • die Weingläser immer vorsichtig mit wenig Druck abtrocknen

Gerade beim Spülen in der Spülmaschine sollte man zudem beherzigen, dass das Wasser nicht zu weich sein sollte, da dieses die Korrosion begünstigt. Weißt der Hersteller nicht auf die Spülmaschinentauglichkeit hin, sollte man die Weingläser besser mit der Hand spülen. Bei vorsichtigem Umgang und entsprechender Pflege hat man sehr lange etwas von seinen Gläsern.